NGC7000 – der Nordamerikanebel

Einer der bekanntesten Emissionsnebel am Himmel ist sicherlich der Nordamerikanebel im Schwan. Er befindet sich  etwas östlich des Sterns Deneb, am ‘Schwanzende’. Helligkeit, Ausrichtung und die frappierende Ähnlichkeit mit dem Kontinent haben ihn sicherlich so bekannt gemacht.

Astronomisch betrachtet handelt es sich um einen diffusen Emissionsnebel, der im Wesentlichen tiefrot bei 656nm leuchtet. Das entspricht der Ballmer-Serie des angeregten Wasserstoffs. Vor diesem Emissionsnebel liegt noch eine Dunkelwolke, deren Materie vom Strahlungsdruck naher junger Sterne erodiert wird, was sich in Form langer, dunkler Materiefahnen bemerkbar macht.
Da ein Emissionsnebel auch immer ein Sternentstehungsbebiet ist, schiebt auch hier Strahlung Materiewolken vor sich her. Sichtbar ist das unterhalb der großen Dunkelwolke. Dieses Gebiet wird auch die Cygnus Wall genannt.
Die linke Bildhälfte ist ebenfalls mit Emissionsnebeln und Dunkelwolken durchzogen. Etwas Stöbern lohnt sich und zeigt interessante Strukturen.
Der Nebel ist vermutlich zwischen 2000 und 3000 Lj von uns entfernt und dehnt sich über ca 2° am Himmel aus, was ca 4 Vollmonddurchmessern entspricht.

Trotz seiner Größe ist der Nebel visuell schwer zu beobachten, da seine Flächenhelligkeit gering ist. Ein dunkler Himmel ist dabei zwingend erforderlich.

Entdeckt wurde der Nebel am 24. Oktober 1786 von William Herschel.

Das Foto ist ein Komposit aus

  • 30x 120s Luminanz (UV- und IR-Cut)
  • 35x 240s Ha – 656nm – (Optolong 7nm)
  • 35x 240s O-III – 501nm –  (Baader 10nm)
  • 35x 240s S-II – 671,7nm und 673nm – (TS 12nm)

Insgesamt also etwa 8 Stunden Belichtungszeit. Die Bearbeitung erfolgte in PixInsight.
Das Bild ist ein LSHaO, Farbkanäle wurden also entsprechend der Hubble-Farbpalette zugeordnet.

  • L – Luminanz
  • S – Rot
  • Ha – Grün
  • O – Blau

Datum:  September 2021

Nordamerikanebel
NGC7000 der Nordamerikanebel in der Hubblepalette

 

NGC7000 (minimal mit unscharfer Maske nachbearbeitet)